Was muss ich zur Al­ters­vor­sor­ge wis­sen?

ak­tua­li­siert am 31.01.24        von An­to­nia Bir­ke­ne­der, PD Dr. Chris­ti­na Boll    Fa­mi­li­en­so­zio­lo­gie und Fa­mi­li­en­öko­no­mie, Deut­sches Ju­gend­in­sti­tut Mün­chen

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Orientierung auf der Seite

Es ist sinn­voll, sich früh­zei­tig Ge­dan­ken dar­über zu ma­chen, wie ein aus­rei­chen­der Le­bens­stan­dard im Al­ter ge­hal­ten wer­den kann. Das gilt in be­son­de­rem Ma­ße dann, wenn sich El­tern tren­nen, da häu­fig ein El­tern­teil auf­grund der Kin­der­er­zie­hung die Er­werbs­tä­tig­keit un­ter­bro­chen oder/und in Teil­zeit ge­ar­bei­tet und so­mit ei­ne ge­rin­ge­re Ren­te zu er­war­ten hat.

Auf die­ser Sei­te kön­nen Sie grund­le­gen­de In­for­ma­tio­nen zum Sys­tem der Al­ters­si­che­rung  be­kom­men (zum Abschnitt ). Sie er­fah­ren, wie hoch die Leis­tun­gen der ge­setz­li­chen Ren­ten­ver­si­che­rung für ver­schie­de­ne Per­so­nen­grup­pen aus­fal­len und wo­her be­ste­hen­de Un­ter­schie­de stam­men (zum Abschnitt ). Zu­dem wird der Zu­sam­men­hang zwi­schen Tren­nung und Schei­dung und Ein­kom­men so­wie Ar­muts­ri­si­ken im Al­ter auf­ge­zeigt (zum Abschnitt ).

Was muss ich zur Al­ters­vor­sor­ge wis­sen?
Es ist im­mer sinn­voll, sich früh­zei­tig Ge­dan­ken dar­über zu ma­chen, wie ein aus­rei­chen­der Le­bens­stan­dard im Al­ter ge­hal­ten wer­den kann.
Das gilt noch ein­mal mehr dann, wenn El­tern sich tren­nen und nicht mehr pla­nen, ihr Ren­ten­ein­kom­men im Al­ter mit­ein­an­der zu tei­len.
Wie ist das Al­ters­si­che­rungs­sys­tem in Deutsch­land über­haupt ge­stal­tet? Es gibt vier Säu­len: Das ge­setz­li­che Re­gel­sys­tem, die be­trieb­li­che Al­ters­ver­sor­gung, die pri­va­te Al­ters­vor­sor­ge und die Grund­si­che­rung im Al­ter und bei Er­werbs­min­de­rung.
Für die meis­ten Men­schen stellt die ge­setz­li­che Ren­ten­ver­si­che­rung die wich­tigs­te Kom­po­nen­te ih­res Al­ter­sein­kom­mens dar.
Per­so­nen, die so­zi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig be­schäf­tigt sind, zah­len einen Teil ih­res Brut­to­lohns ver­pflich­tend in die ge­setz­li­che Ren­ten­ver­si­che­rung ein.
Je nach­dem, wie lan­ge und in wel­cher Hö­he ein­ge­zahlt wur­de, er­gibt sich ei­ne be­stimm­te Hö­he des Ren­ten­be­trags.
Je län­ger ge­ar­bei­tet und je mehr Geld in die­ser Zeit ver­dient wur­de, de­sto hö­her ist auch der Ren­ten­be­trag.
Um­ge­kehrt be­deu­tet dies, dass we­ni­ge Er­werbs­jah­re, ei­ne Be­schäf­ti­gung in Teil­zeit oder mit noch ge­rin­ge­rer Wo­chen­ar­beits­zeit, ei­ne nicht so­zi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Be­schäf­ti­gung und ein ge­rin­ger Stun­den­ver­dienst zu nied­ri­gen Ren­ten füh­ren kön­nen.
In be­stimm­ten Fäl­len kommt es je­doch zu ei­nem so­zia­len Aus­gleich. So wer­den Zei­ten der Kin­der­er­zie­hung, der Pfle­ge von Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­gen und auch der Krank­heit oder Ar­beits­lo­sig­keit so be­rück­sich­tigt, dass sich die Ren­ten­an­sprü­che er­hö­hen.
Wie hän­gen die Ren­ten­an­wart­schaf­ten mit ei­ner Tren­nung oder Schei­dung zu­sam­men? Ein­mal gibt es einen Ef­fekt über die Aus­ge­stal­tung der Er­werbs­tä­tig­keit.
Vor al­lem vie­le Müt­ter er­hö­hen nach ei­ner Tren­nung ih­ren Wo­chen­stun­de­n­um­fang oder neh­men über­haupt erst ei­ne Er­werbs­tä­tig­keit auf. Dies führt auch zu hö­he­ren Ren­ten­an­sprü­chen.
Im Fal­le ei­ner Schei­dung kann sich auch durch den Ver­sor­gungs­aus­gleich die ei­ge­ne Ren­te er­hö­hen. Und zwar bei der Per­son, die wäh­rend der Ehe­jah­re we­ni­ger ver­dient hat.
Die wäh­rend der Ehe er­wor­be­nen Al­ters­si­che­rungs­an­sprü­che wer­den beim Ver­sor­gungs­aus­gleich zu glei­chen Tei­len auf bei­de Per­so­nen auf­ge­teilt.
Doch ob das Geld im Al­ter aus­reicht, hängt nicht nur von der Hö­he der ei­ge­nen Ren­ten­an­wart­schaf­ten ab, son­dern da­von, wie viel Geld dem ge­sam­ten Haus­halt zur Ver­fü­gung steht.
Bei ge­schie­de­nen Per­so­nen fehlt im Ver­gleich zu dau­er­haft ver­hei­ra­te­ten Per­so­nen im Al­ter häu­fi­ger das Part­ne­rein­kom­men, das in die De­ckung des Le­bens­un­ter­halts mit ein­fließt.
Da­her ist es im Fal­le ei­ner Tren­nung oder Schei­dung um­so wich­ti­ger: Ma­chen Sie sich früh­zei­tig Ge­dan­ken, wie Sie Ih­ren Le­bens­stan­dard im Al­ter hal­ten kön­nen, und zie­hen Sie ge­ge­be­nen­falls ei­ne zu­sätz­li­che pri­va­te Al­ters­vor­sor­ge in Be­tracht.

Zu­sam­men­hän­ge zwi­schen per­sön­li­chen Merk­ma­len und der Hö­he der ge­setz­li­chen Al­ters­ren­te (Ver­tie­fun­gen)


Sie fin­den auf die­ser Sei­te vie­le In­for­ma­tio­nen dar­über, wie ver­schie­de­ne in­di­vi­du­el­le Merk­ma­le mit der Hö­he der ge­setz­li­chen Al­ters­ren­te zu­sam­men­hän­gen. Im fol­gen­den in­ter­ak­ti­ven Ele­ment kön­nen Sie ei­ni­ge An­ga­ben über sich selbst ma­chen und er­fah­ren, wie sich die­se Zu­sam­men­hän­ge in Ih­rer per­sön­li­chen Si­tua­ti­on ge­stal­ten.

 

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Wie ist das System der Alterssicherung gestaltet?

Da­mit auch nach En­de der Er­werb­spha­se mög­lichst ge­nug Geld zur Be­strei­tung des Le­bens­un­ter­halts zur Ver­fü­gung steht, gibt es in Deutsch­land ein Al­ters­si­che­rungs­sys­tem. Die­ses be­steht aus vier Säu­len: Das ge­setz­li­che Re­gel­sys­tem, die be­trieb­li­che Al­ters­ver­sor­gung, die pri­va­te Al­ters­vor­sor­ge und die Grund­si­che­rung im Al­ter und bei Er­werbs­min­de­rung.

Ge­setz­li­che Re­gel­sys­te­me

Zu den ge­setz­li­chen Re­gel­sys­te­men der Al­ters­si­che­rung zäh­len die ge­setz­li­che Ren­ten­ver­si­che­rung, die Be­am­ten­ver­sor­gung und Ein­rich­tun­gen für be­stimm­te Grup­pen von Selbst­stän­di­gen und Frei­be­ruf­lern. Die­se ers­te Säu­le, vor al­lem die ge­setz­li­che Ren­ten­ver­si­che­rung, stellt für vie­le Men­schen die wich­tigs­te Kom­po­nen­te ih­res Al­ter­sein­kom­mens dar. Über 90 Pro­zent der voll­jäh­ri­gen Be­völ­ke­rung ha­ben ent­we­der durch Bei­trags­leis­tun­gen be­reits An­sprü­che auf spä­te­re Ren­ten er­wor­ben oder be­zie­hen be­reits ei­ne Ren­te.


Wäh­rend ih­rer Er­werb­spha­se zah­len die meis­ten so­zi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig be­schäf­tig­ten Per­so­nen mit ei­nem Teil ih­res Brut­to­lohns (bis zur Bei­trags­be­mes­sungs­gren­ze) ver­pflich­tend in die ge­setz­li­che Ren­ten­ver­si­che­rung ein. Wie hoch letzt­lich der Ren­ten­be­zug aus­fällt, wenn das Ren­ten­al­ter be­ginnt, ist in­di­vi­du­ell ver­schie­den. Dies liegt zum einen an in­di­vi­du­ell un­ter­schied­li­chen Er­werbs­ver­läu­fen, zum an­de­ren an wei­te­ren Sys­tem­grö­ßen, auf die der oder die Ein­zel­ne kei­nen Ein­fluss hat. Der Be­trag hängt un­mit­tel­bar da­von ab, wie lan­ge und in wel­cher Hö­he in die Ren­ten­ver­si­che­rung ein­ge­zahlt wur­de. Es gilt: Je län­ger ge­ar­bei­tet wur­de und je mehr Geld in die­ser Zeit ver­dient wur­de, de­sto hö­her ist auch der Ren­ten­be­trag. Um­ge­kehrt be­deu­tet dies, dass ei­ne ge­rin­ge Be­schäf­ti­gungs- und Ver­si­che­rungs­dau­er und/oder ein dau­er­haft nied­ri­ges Ein­kom­men auch zu nied­ri­gen Ren­ten füh­ren kann. In be­stimm­ten Fäl­len kommt es je­doch zu ei­nem so­zia­len Aus­gleich. So wer­den Zei­ten der Kin­der­er­zie­hung, der Pfle­ge von Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­gen und auch der Krank­heit oder Ar­beits­lo­sig­keit in der ge­setz­li­chen Ren­ten­ver­si­che­rung so be­rück­sich­tigt, dass sich die Ren­ten­an­sprü­che er­hö­hen.

Die Höhe der gesetzlichen Rentenversicherung hängt stark von der Ausgestaltung des Erwerbslebens ab

Für El­tern sind vor al­lem zwei Maß­nah­men vor­teil­haft. Nach der Ge­burt ei­nes Kin­des wer­den ei­nem El­tern­teil drei Jah­re Kin­der­er­zie­hungs­zeit gut­ge­schrie­ben (bei vor 1992 ge­bo­re­nen Kin­dern sind es 2 Jah­re und 6 Mo­na­te). Das be­deu­tet, dass die­ser El­tern­teil in der ge­setz­li­chen Ren­te so ge­stellt wird, als hät­te er oder sie drei Jah­re lang mit ei­nem Durch­schnitts­ver­dienst in die Ren­ten­kas­se ein­ge­zahlt. Zu­dem be­kommt der­sel­be El­tern­teil ab Ge­burt des Kin­des zehn Jah­re Kin­der­be­rück­sich­ti­gungs­zei­ten auf das Ren­ten­kon­to gut­ge­schrie­ben. Die­se Jah­re zäh­len zur War­te­zeit, al­so der Zeit, die min­des­tens ge­war­tet wer­den muss, um Ren­ten­leis­tun­gen zu er­hal­ten. Die War­te­zeit ist ei­ne Min­dest­ver­si­che­rungs­zeit. Die Kin­der­er­zie­hungs- und Kin­der­be­rück­sich­ti­gungs­zei­ten wer­den hier­bei an­ge­rech­net – auch, wenn wäh­rend­des­sen gar kei­ne Be­schäf­ti­gung aus­ge­übt wur­de. Zu­dem kön­nen in die­ser Zeit ge­rin­ge Ver­diens­te auf­ge­stockt wer­den. Dies soll den Lohn­ver­lust aus­glei­chen, der zu­stan­de kommt, wenn ein El­tern­teil auf­grund der Kin­der­er­zie­hung nur in Teil­zeit ar­bei­ten kann.

Wei­te­re Säu­len der Al­ters­ver­sor­gung

 

Hier­zu zäh­len die be­trieb­li­che Al­ters­ver­sor­gung in der Pri­vat­wirt­schaft und die Zu­satz­ver­sor­gung im öf­fent­li­chen Dienst. Die­se Leis­tun­gen sto­cken die ge­setz­li­che Ren­te auf. In der Pri­vat­wirt­schaft er­folgt die be­trieb­li­che Al­ters­ver­sor­gung auf frei­wil­li­ger Ba­sis. Auch die Aus­ge­stal­tung selbst kön­nen die Un­ter­neh­men ei­gen­stän­dig be­stim­men, wes­halb es vie­le un­ter­schied­li­che Ar­ten von Be­triebs­ren­ten in der Pri­vat­wirt­schaft gibt.

Pri­vat für das Al­ter vor­zu­sor­gen ist auf ver­schie­de­ne Ar­ten um­setz­bar. Es kann ge­spart und Ver­mö­gen an­ge­sam­melt wer­den. Wird die­ses Ver­mö­gen an­ge­legt, sind Wert­zu­wäch­se mög­lich. Der Er­werb von Wohn­ei­gen­tum hilft da­bei, im Ren­ten­al­ter die Wohn­kos­ten nied­rig zu hal­ten. Zu­dem kann in Ri­si­ko­le­bens­ver­si­che­run­gen, ka­pi­tal­bil­den­de Le­bens­ver­si­che­run­gen oder pri­va­te Ren­ten­ver­si­che­run­gen in­ves­tiert wer­den.


Seit der Ren­ten­re­form 2001 ist ein Ziel der staat­li­chen So­zi­al­po­li­tik, ne­ben der be­trieb­li­chen auch die pri­va­te Al­ters­si­che­rung aus­zu­wei­ten. Des­halb kön­nen Pro­duk­te der pri­va­ten Al­ters­vor­sor­ge, die im Al­ter ei­ne le­bens­lan­ge Aus­zah­lung vor­se­hen, staat­lich ge­för­dert wer­den. Mehr In­for­ma­tio­nen fin­den Sie auf der Webseite des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Ar­beit und So­zia­les .

Als vier­te Säu­le der Al­ters­ver­sor­gung kommt die Grund­si­che­rung im Al­ter und bei Er­werbs­min­de­rung zum Tra­gen. Ist es Rent­ne­rin­nen oder Rent­nern nicht mög­lich, durch die ers­ten drei Säu­len ein mo­nat­li­ches Ein­kom­men min­des­tens in Hö­he des Exis­tenz­mi­ni­mums zu er­zie­len, ha­ben sie An­spruch auf Grund­si­che­rung.

Was beeinflusst die Höhe der gesetzlichen Rentenansprüche?

Zu­sam­men­hang mit Er­werbs­tä­tig­keit

Die Hö­he des Ren­ten­an­spruchs in der ge­setz­li­chen Ren­ten­ver­si­che­rung zu ei­nem ge­ge­be­nen Zeit­punkt er­gibt sich vor al­lem dar­aus, wie lan­ge und in wel­cher Hö­he in die Ren­ten­ver­si­che­rung ein­ge­zahlt wur­de. Je län­ger ge­ar­bei­tet wur­de und je mehr Geld in die­ser Zeit ver­dient wur­de, de­sto hö­her ist ten­den­zi­ell auch der spä­te­re Ren­ten­be­trag. Der An­spruch hängt al­so stark mit der Aus­ge­stal­tung der Er­werb­spha­se zu­sam­men. So­mit sind es die­sel­ben Grün­de, die zu­erst zu Ein­kom­mens­un­ter­schie­den wäh­rend der Er­werb­spha­se und spä­ter zu Ren­ten­un­ter­schie­den im Ren­ten­al­ter füh­ren.

 

Hier kön­nen zum Bei­spiel Un­ter­schie­de im Bil­dungs­ni­veau (Schul­ab­schluss und be­ruf­li­cher Aus­bil­dungs­ab­schluss) ge­nannt wer­den. Per­so­nen mit ho­hem Bil­dungs­ni­veau kön­nen durch­schnitt­lich einen hö­he­ren Stun­den­lohn er­zie­len, was hö­he­re Le­bens­er­w­erb­sein­kom­men und so­mit hö­he­re Ren­ten­an­wart­schaf­ten er­mög­licht. Auch fällt der Ver­dienst in ver­schie­de­nen Be­ru­fen und Bran­chen un­ter­schied­lich aus.

Die ge­schlechts­s­pe­zi­fi­sche Ren­ten­lücke

Was ist die ge­schlechts­s­pe­zi­fi­sche Ren­ten­lücke?


Die ge­schlechts­s­pe­zi­fi­sche Ren­ten­lücke ist ei­ne Maß­zahl, mit der der re­la­ti­ve Un­ter­schied des Al­ters­si­che­rungs­ein­kom­mens zwi­schen Män­nern und Frau­en ge­mes­sen wird. Da­bei wird so­wohl das Ein­kom­men aus der ge­setz­li­chen Ren­ten­ver­si­che­rung als auch aus der be­trieb­li­chen und pri­va­ten Al­ters­si­che­rung ein­be­zo­gen. Im Jahr 2019 lag der Wert der ge­schlechts­s­pe­zi­fi­schen Ren­ten­lücke in Deutsch­land bei 49 %. Das be­deu­tet, dass Frau­en um 49 % ge­rin­ge­re ei­ge­ne Al­ters­si­che­rungs­ein­kom­men be­zie­hen als Män­ner. Die­ser Wert lag zwar 1992 noch bei 69 % und hat seit­her ste­tig ab­ge­nom­men, den­noch ver­zeich­nen Frau­en auch heu­te noch ein deut­lich ge­rin­ge­res Al­ters­si­che­rungs­ein­kom­men als Män­ner. Da­bei fällt die ge­schlechts­s­pe­zi­fi­sche Ren­ten­lücke in Ost­deutsch­land mit 23 % im Jahr 2019 deut­lich ge­rin­ger aus als in West­deutsch­land mit 55 %.

Ent­wick­lung der ge­schlechts­s­pe­zi­fi­schen Ren­ten­lücke 1992–2019

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Ur­sa­chen für die ge­schlechts­s­pe­zi­fi­sche Ren­ten­lücke

Die ge­schlechts­s­pe­zi­fi­sche Ren­ten­lücke ist auf­grund der recht ho­hen Er­werbs­zen­trie­rung des deut­schen ge­setz­li­chen Ren­ten­sys­tems in et­wa so hoch wie die über die Er­werb­spha­se ad­dier­te Ein­kom­mens­lücke zwi­schen Män­nern und Frau­en. In die­ser Lücke spie­len meh­re­re Fak­to­ren zu­sam­men.

Nach der Ge­burt ei­nes Kin­des ver­zeich­nen haupt­säch­lich die Müt­ter (län­ge­re) Er­werbs­un­ter­bre­chun­gen. Dau­ern die­se Un­ter­bre­chun­gen zu lan­ge an, kann die An­rech­nung der Kin­der­er­zie­hungs­zei­ten den Weg­fall des Bei­trags zur ge­setz­li­chen Ren­ten­ver­si­che­rung nicht mehr auf­wie­gen. In der Fol­ge stei­gen die Ren­ten­an­sprü­che der Müt­ter we­ni­ger stark als die der Vä­ter.

Frau­en ar­bei­ten häu­fi­ger mit ei­nem ge­rin­ge­ren Stun­de­n­um­fang als Män­ner. Da­durch wird ins­ge­samt we­ni­ger Ent­gelt er­zielt, wor­aus – ver­gli­chen mit Män­nern – auch ein nied­ri­ge­rer Bei­trag zur ge­setz­li­chen Ren­ten­ver­si­che­rung folgt.

Der Stun­den­lohn von Frau­en liegt un­ter dem der Män­ner (ge­schlechts­s­pe­zi­fi­sche Lohn­lücke). Auch hieraus er­ge­ben sich Un­ter­schie­de im Ent­gelt zwi­schen den Ge­schlech­tern. 

Män­ner be­zie­hen öf­ter und in hö­he­rem Um­fang als Frau­en Ein­kom­men aus be­trieb­li­cher und/oder pri­va­ter Al­ters­ver­si­che­rung.

Ost-West-Un­ter­schied der ge­schlechts­s­pe­zi­fi­schen Ren­ten­lücke

Durch die­se Ur­sa­chen kann auch die ge­rin­ge­re ge­schlechts­s­pe­zi­fi­sche Ren­ten­lücke in Ost­deutsch­land er­klärt wer­den. Dort un­ter­bre­chen Frau­en nach der Ge­burt ei­nes Kin­des sel­te­ner und kür­zer ih­re Er­werbs­tä­tig­keit, sie ar­bei­ten öf­ter mit ei­nem hö­he­ren Stun­de­n­um­fang und auch die Ein­kom­mens­un­ter­schie­de im Stun­den­lohn fal­len in Ost­deutsch­land ge­rin­ger aus. Wäh­rend die Frau­en in Ost­deutsch­land al­so hö­he­re Ren­ten­be­trä­ge ver­zeich­nen als Frau­en in West­deutsch­land, ist dies bei den Män­nern an­ders­her­um – Män­ner in Ost­deutsch­land be­kom­men ei­ne deut­lich ge­rin­ge­re Ren­te als Män­ner in West­deutsch­land. Dies ist haupt­säch­lich dar­auf zu­rück­zu­füh­ren, dass west­deut­sche Män­ner hö­he­re An­sprü­che aus be­trieb­li­cher oder pri­va­ter Al­ters­vor­sor­ge er­wer­ben als ost­deut­sche Män­ner. Auch die­ser Um­stand führt da­zu, dass die Ren­ten­lücke zwi­schen Män­nern und Frau­en in Ost­deutsch­land ge­rin­ger aus­fällt.

Wie hoch fal­len die Ren­ten­be­trä­ge aus?

Al­ters­ren­ten nach Ge­schlecht und Re­gi­on

Wer­den die Al­ters­ren­ten aus der ge­setz­li­chen Ren­ten­ver­si­che­rung be­trach­tet (al­so oh­ne be­trieb­li­che und pri­va­te Al­ters­si­che­rungs­leis­tun­gen), ver­zeich­ne­ten Män­ner mit im Durch­schnitt 1.376 € im Jahr 2023 einen deut­lich hö­he­ren Ren­ten­be­trag als Frau­en mit 869 €. In Ost­deutsch­land lag der Wert für Frau­en mit 1.135 € be­deu­tend hö­her als in West­deutsch­land mit 797 €. Einen großen Ein­fluss auf die­sen Un­ter­schied hat die Zahl der Bei­trags- und bei­trags­frei­en Jah­re. Die ren­ten­recht­lich re­le­van­ten Er­werbs­bio­gra­phien ost­deut­scher Frau­en sind mit im Durch­schnitt 41,8 Jah­ren weitaus län­ger als die Er­werbs­bio­gra­phien west­deut­scher Frau­en, die im Durch­schnitt 29,3 Jah­re um­fas­sen. Män­ner er­wer­ben in bei­den Lan­des­tei­len et­wa gleich ho­he Ren­ten­an­sprü­che we­gen Al­ters aus der ge­setz­li­chen Ren­ten­ver­si­che­rung (1.356 € in Ost­deutsch­land und 1.382 € in West­deutsch­land), je­doch be­ru­hen die­se Be­trä­ge auf durch­schnitt­lich 44,3 Jah­ren Bei­trags- und bei­trags­frei­er Zei­ten für ost­deut­sche Män­ner, wäh­rend es nur 40,8 Jah­re für west­deut­sche Män­ner sind. Zu­dem un­ter­schei­det sich die Hö­he der Ren­ten­leis­tun­gen zwi­schen ost­deut­schen und west­deut­schen Män­nern stark, wenn auch be­trieb­li­che und pri­va­te Al­ters­si­che­rungs­leis­tun­gen be­trach­tet wer­den. So konn­ten im Jahr 2019 west­deut­sche Män­ner einen Be­zug von durch­schnitt­lich 2.022 € aus die­sen Quel­len vor­wei­sen, ost­deut­sche Män­ner je­doch nur 1.507 €.

Mo­nat­li­cher Be­trag der Al­ters­ren­ten aus ge­setz­li­cher Ren­ten­ver­si­che­rung, Frau­en und Män­ner, 2023

Al­ters­ren­ten von Frau­en nach Kin­der­zahl

Vor al­lem für west­deut­sche Frau­en er­ge­ben sich große Un­ter­schie­de in der Hö­he der Al­ters­si­che­rungs­leis­tung aus der ge­setz­li­chen Ren­ten­ver­si­che­rung je nach Kin­der­zahl. Wäh­rend kin­der­lo­se Frau­en aus West­deutsch­land im Jahr 2019 im Durch­schnitt 1.126 € er­reich­ten, wa­ren es nur 832 € für Frau­en mit ei­nem Kind. Noch nied­ri­ger (zwi­schen durch­schnitt­lich 656 € und 667 €) lag der Be­trag für Frau­en, die zwei, drei oder vier und mehr Kin­der ha­ben. Die­ser Zu­sam­men­hang ist in Ost­deutsch­land weit we­ni­ger stark aus­ge­prägt. Dort sind die Al­ters­ren­ten von Frau­en mit Kin­dern kaum ge­rin­ger als je­ne von kin­der­lo­sen Frau­en.

Mo­nat­li­cher Be­trag der Al­ters­ren­ten aus ge­setz­li­cher Ren­ten­ver­si­che­rung, Frau­en nach Kin­der­zahl, West­deutsch­land, 2019

Balkendiagramm, das zeigt, wie hoch die Ansprüche von Frauen mit verschiedener Kinderzahl in der gesetzlichen Rentenversicherung sind
Eine Gruppe von fünf Kindern, die gemeinsam mit Bauklötzen auf einem Teppich spielen. Zwei Kinder halten Kuscheltiere in der Hand

Für jedes Kind können Entgeltpunkte durch Kindererziehungszeiten in der gesetzlichen Rentenversicherung erworben werden

Die Deut­sche Ren­ten­ver­si­che­rung bie­tet ei­ni­ge Be­rech­nungs­pro­gram­me an, mit de­ren Hil­fe Sie Kenn­zah­len zu ih­rer in­di­vi­du­el­len Ren­te er­mit­teln kön­nen.

Zu den Online-Rechnern

Zu­sam­men­hang von Kin­der­zahl und Hö­he der ge­setz­li­chen Al­ters­ren­te

In der ge­setz­li­chen Ren­ten­ver­si­che­rung macht sich die Kin­der­zahl über zwei Stell­schrau­ben be­merk­bar. Ei­ne da­von kann von den ver­si­cher­ten Per­so­nen selbst be­ein­flusst wer­den, die an­de­re nicht. Die be­ein­fluss­ba­re Stell­schrau­be ist die Dau­er der Kin­der­er­zie­hungs­zeit. Für Kin­der, die ab dem Jahr 1992 ge­bo­ren wur­den, kön­nen ei­nem El­tern­teil bis zu 3 Ent­gelt­punk­te pro Kind an­ge­rech­net wer­den. Für Kin­der, die vor 1992 ge­bo­ren wur­den, sind es 2,5 Ent­gelt­punk­te pro Kind. Die zwei­te Stell­schrau­be ist die Wer­tig­keit ei­nes Ent­gelt­punkts. Die­se wird von Zeit zu Zeit an­ge­passt. Seit Ju­li 2024 ent­spricht ein Ent­gelt­punkt ei­ner mo­nat­li­chen Ren­te von 39,32 Eu­ro, so­wohl in West­deutsch­land als auch in Ost­deutsch­land. Wer al­so bspw. in West­deutsch­land drei Jah­re Er­zie­hungs­zeit für ein ab 1992 ge­bo­re­nes Kind ge­nom­men hat, kann sei­ne bzw. ih­re mo­nat­li­che Ren­te für die­ses Kind um bis zu 117,96 Eu­ro stei­gern.

Die Kin­der­er­zie­hungs­zei­ten gel­ten pro Kind und kön­nen auch ge­zahlt wer­den, wenn ne­ben­bei ei­ner Er­werbs­tä­tig­keit nach­ge­gan­gen wird. In die­sem Fall wer­den au­ßer den Ren­ten­an­wart­schaf­ten aus Kin­der­er­zie­hungs­zei­ten auch An­wart­schaf­ten aus Er­werbs­tä­tig­keit er­wor­ben, so­dass die Al­ters­ren­te spä­ter hö­her aus­fällt. Weil Müt­ter mit vie­len Kin­dern sel­te­ner oder mit we­ni­ger Stun­den er­werbs­tä­tig sind als bspw. kin­der­lo­se Frau­en, gibt es teils sehr große Un­ter­schie­de zwi­schen den Al­ters­ren­ten der Frau­en. Die Kin­der­er­zie­hungs­zei­ten kön­nen ei­ne über vie­le Jah­re aus­ge­setz­te Er­werbs­tä­tig­keit der Mut­ter kaum kom­pen­sie­ren – schon gar nicht, wenn sie vor der Ge­burt einen über­durch­schnitt­li­chen Ver­dienst hat­te. Da Män­ner äu­ßerst sel­ten und, wenn über­haupt, meist nur für kur­ze Zeit Kin­der­er­zie­hungs­zei­ten in An­spruch neh­men, ist der Zu­sam­men­hang zwi­schen Kin­der­zahl und in­di­vi­du­el­ler Ren­ten­hö­he für sie nicht zu be­ob­ach­ten. Mehr In­for­ma­tio­nen zu Kin­der­er­zie­hungs­zei­ten fin­den Sie auf der Webseite der Deut­schen Ren­ten­ver­si­che­rung .

Welchen Einfluss haben Trennung und Scheidung auf die Rentenansprüche?

Zu­sam­men­hang zwi­schen ei­ge­nen Ren­ten­an­sprü­chen und Tren­nung oder Schei­dung

Zu­sam­men­hang 1:

Aus­ge­stal­tung der Er­werbs­tä­tig­keit

In­di­rekt gibt es einen Zu­sam­men­hang zwi­schen Ren­ten­leis­tun­gen und ei­ner Tren­nung oder Schei­dung über die Aus­ge­stal­tung der Er­werbs­tä­tig­keit. Vor al­lem vie­le Müt­ter er­hö­hen nach ei­ner Tren­nung ih­ren Wo­chen­stun­de­n­um­fang oder neh­men über­haupt erst ei­ne Er­werbs­tä­tig­keit auf. Da die Leis­tun­gen der ge­setz­li­chen Ren­ten­ver­si­che­rung eng an die Dau­er der ver­si­che­rungs­pflich­ti­gen Be­schäf­ti­gung und die Hö­he des in­di­vi­du­el­len Ver­diens­tes ge­kop­pelt sind, führt die­se Aus­wei­tung der Er­werbs­tä­tig­keit auch zu hö­he­ren Ren­ten­an­sprü­chen.

Zu­sam­men­hang 2:

Ver­sor­gungs­aus­gleich

Zu­sätz­lich gibt es im Fal­le ei­ner Schei­dung durch den Ver­sor­gungs­aus­gleich einen di­rek­ten Ef­fekt auf die Ren­ten­leis­tun­gen. Die wäh­rend der Ehe er­wor­be­nen Al­ters­si­che­rungs­an­sprü­che wer­den zu glei­chen Tei­len auf bei­de Per­so­nen auf­ge­teilt. Auch hier­von pro­fi­tie­ren über­wie­gend Müt­ter, die auf­grund der Kin­der­er­zie­hung in den Ehe­jah­ren we­ni­ger Ren­ten­an­sprü­che er­wor­ben ha­ben. Die­ser di­rek­te Ef­fekt kommt je­doch nur zum Tra­gen, wenn das Paar ver­hei­ra­tet war – für nicht mit­ein­an­der ver­hei­ra­te­te Paa­re gibt es einen sol­chen Aus­gleichs­me­cha­nis­mus nicht.

Un­ter­schie­de in Ren­te­hö­he zwi­schen ge­schie­de­nen und dau­er­haft ver­hei­ra­te­ten Frau­en bzw. Män­nern

Stu­di­en konn­ten einen Zu­sam­men­hang zwi­schen ei­ner Schei­dung und der in­di­vi­du­el­len Ren­ten­hö­he in West­deutsch­land fin­den. Ge­schie­de­ne Frau­en kön­nen dort ei­ne im Mit­tel deut­lich hö­he­re Al­ters­ren­te vor­wei­sen als dau­er­haft ver­hei­ra­te­te Frau­en. In Ost­deutsch­land ist dies nicht zu be­ob­ach­ten, was auf zwei Grün­de zu­rück­zu­füh­ren ist. Ers­tens ha­ben Frau­en in die­sem Lan­des­teil ge­ne­rell ein hö­he­res Be­schäf­ti­gungs­ni­veau, wes­halb sie nach ei­ner Tren­nung oder Schei­dung we­ni­ger Spiel­raum für ei­ne Aus­wei­tung ha­ben. Zwei­tens ist der Ver­di­en­st­un­ter­schied zwi­schen Män­nern und Frau­en in Ost­deutsch­land ge­rin­ger, so­dass der Ver­sor­gungs­aus­gleich kei­nen so star­ken Ef­fekt wie in West­deutsch­land er­zie­len kann.

In Ost­deutsch­land ist kei­ne un­ter­schied­li­che Ren­ten­hö­he zwi­schen ge­schie­de­nen und dau­er­haft ver­hei­ra­te­ten Män­nern zu be­ob­ach­ten. Bei west­deut­schen Män­nern zeigt sich hin­ge­gen ein Bild, das sich ge­gen­tei­lig zu den west­deut­schen Frau­en ge­stal­tet – ge­schie­de­nen Män­nern ste­hen im Mit­tel we­ni­ger Ren­ten­an­sprü­che zu als ver­hei­ra­te­ten Män­nern. Zwar ver­än­dert sich das Er­werbs­ver­hal­ten von Män­nern nach ei­ner Schei­dung nur we­nig, da­für müs­sen sie je­doch deut­lich häu­fi­ger Tei­le ih­rer Ren­ten­an­wart­schaf­ten im Rah­men des Ver­sor­gungs­aus­gleichs an ih­re Ex-Ehe­frau ab­ge­ben.

Ein älteres Ehepaar erklimmt eine Treppe, die mit Euro-Zeichen versehen ist.

Zwischen geschiedenen und dauerhaft verheirateten Personen bestehen zum Teil Unterschiede in der Rentenhöhe

Der Ver­sor­gungs­aus­gleich


Im Rah­men ei­ner Schei­dung wer­den durch den Ver­sor­gungs­aus­gleich die wäh­rend der Ehe­zeit er­wor­be­nen Al­ters­si­che­rungs­an­sprü­che zu glei­chen Tei­len auf bei­de Per­so­nen auf­ge­teilt. Dies gilt für al­le Ar­ten der Al­ters­si­che­rung, al­so ne­ben den ge­setz­li­chen auch die be­trieb­li­chen und pri­va­ten Ren­ten­an­sprü­che. Der Ver­sor­gungs­aus­gleich trat 1977 in der frü­he­ren Bun­des­re­pu­blik und 1992 auch in den neu­en Bun­des­län­dern in Kraft. Die Wir­kung des Ver­sor­gungs­aus­gleichs tritt je­weils mit dem Ein­tritt der ge­schie­de­nen Per­son in den Ru­he­stand ein. Zu den recht­li­chen Aspek­ten des Ver­sor­gungs­aus­gleichs fin­den Sie im Be­reich "Tren­nung recht­lich durch­den­ken" aus­führ­li­che In­for­ma­tio­nen.

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Der Per­so­nen­kreis, der von ei­nem durch­ge­führ­ten Ver­sor­gungs­aus­gleich pro­fi­tiert, steigt kon­ti­nu­ier­lich an. Wäh­rend es von den Frau­en und Män­nern, die erst­mals ei­ne Ren­te be­zo­gen, im Jahr 2000 nur 6,3 % al­ler Frau­en und 0,4 % al­ler Män­ner wa­ren, die einen Zu­schlag aus dem Ver­sor­gungs­aus­gleich ver­zeich­nen konn­ten, galt dies im Jahr 2015 be­reits für 14,2 % der Frau­en und 2,7 % der Män­ner. Der durch­schnitt­li­che Be­trag des Zu­schlags lag im Jahr 2015 bei 205 € für Frau­en und bei 89 € für Män­ner.

Je­doch ist es nicht rat­sam, sich bei der ei­ge­nen Al­ters­vor­sor­ge aus­schließ­lich oder zu sehr auf die von der Part­ne­rin bzw. dem Part­ner er­wor­be­nen Ver­sor­gungs­an­sprü­che oder, im Fal­le ei­ner Schei­dung, auf den Ver­sor­gungs­aus­gleich zu ver­las­sen. Wer län­ge­re Zeit ganz oder teil­wei­se aus der Er­werbs­tä­tig­keit aus­schei­det, hat spä­ter mög­li­cher­wei­se schlech­te­re Per­spek­ti­ven auf dem Ar­beits­markt. Die­ser Um­stand birgt die Ge­fahr, dass im rest­li­chen Er­werbs­le­ben nicht mehr ge­nug (ei­ge­ne) Ren­ten­an­wart­schaf­ten er­reicht wer­den kön­nen.

Zu­sam­men­hang zwi­schen Ar­muts­ri­si­ken im Al­ter und Tren­nung oder Schei­dung

Eine Hand gibt einer anderen Hand eine Münze.

Nied­ri­ge ei­ge­ne Ren­ten­an­sprü­che kön­nen un­ter Um­stän­den durch an­de­re Kom­penen­ten des Haus­halt­sein­kom­mens aus­ge­gli­chen wer­den

Zwar führt ei­ne Schei­dung zu­min­dest bei Frau­en in West­deutsch­land häu­fig zu hö­he­ren Ren­ten­an­wart­schaf­ten, den­noch se­hen sie sich mit­un­ter ei­nem ho­hen Ri­si­ko für Al­ter­s­ar­mut aus­ge­setzt. Denn ob das Geld im Al­ter aus­reicht, hängt nicht nur von der Hö­he der ei­ge­nen Ren­ten­an­wart­schaf­ten ab, son­dern da­von, wie viel Geld dem ge­sam­ten Haus­halt zur Ver­fü­gung steht.

So ver­fü­gen ge­schie­de­ne Frau­en – ver­gli­chen mit ver­hei­ra­te­ten, nie­mals ver­hei­ra­te­ten und ver­wit­we­ten Frau­en – zwar über das höchs­te in­di­vi­du­el­le Ein­kom­men im Al­ter, gleich­zei­tig aber über das nied­rigs­te pro-Kopf-Ein­kom­men des Haus­halts (zur Be­rech­nung des ge­wich­te­ten Haus­halt­sein­kom­mens fin­den Sie auf der Sei­te Einkommen des Haushalts und die Bedeutung des Arbeitseinkommens mehr In­for­ma­tio­nen). So­mit tra­gen sie auch das höchs­te Ar­muts­ri­si­ko. Bei ver­hei­ra­te­ten Frau­en ist dies um­ge­kehrt. Sie kön­nen zwar nur sehr nied­ri­ge ei­ge­ne Ren­ten­an­sprü­che vor­wei­sen, dies wird je­doch häu­fig durch ho­he Part­ne­rein­kom­men kom­pen­siert – so stark, dass ver­hei­ra­te­te Frau­en dem nied­rigs­ten Ar­muts­ri­si­ko im Ver­gleich mit den vor­ge­nann­ten Frau­en­grup­pen aus­ge­setzt sind.

Quellen & Links

Mehr zum The­ma

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Quel­len:

htt­ps://www.bpb.de/shop/zeit­schrif­ten/apuz/ren­te-2022/508219/al­ters­si­che­rung-in-deutsch­land/


htt­ps://www.deut­sche-ren­ten­ver­si­che­rung.de/DRV/DE/Ren­te/All­ge­mei­ne-In­for­ma­tio­nen/Wie-wird-mei­ne-Ren­te-be­rech­net/wie-wird-mei­ne-ren­te-be­rech­net_no­de.html


htt­ps://www.deut­sche-ren­ten­ver­si­che­rung.de/DRV/DE/Ren­te/Fa­mi­lie-und-Kin­der/Kin­der­er­zie­hung/kin­der­er­zie­hung_no­de.html


htt­ps://www.deut­sche-ren­ten­ver­si­che­rung.de/Ol­den­burg­Bre­men/DE/Pres­se/Pres­se­mit­tei­lun­gen/Ren­ten­tipps/ren­ten­tipp_­mo­nat_2018_11.html


htt­ps://www.deut­sche-ren­ten­ver­si­che­rung.de/Sha­red­Docs/Glos­sa­r­ein­trae­ge/DE/W/war­te­zeit.html

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In­for­ma­tio­nen des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Ar­beit und So­zia­les zur staat­li­chen För­de­rung der pri­va­ten Al­ters­vor­sor­ge: Ries­ter-Ren­te


https://www.deutsche-rentenversicherung.de/DRV/DE/Rente/Familie-und-Kinder/Kindererziehung/kindererziehung_node.html

In­for­ma­tio­nen der Deut­schen Ren­ten­ver­si­che­rung zur Kin­der­er­zie­hungs­zeit

 

 

 

Er­werbs­tä­tig­keit
Aus­ge­stal­tung von Er­werbs­tä­tig­keit nach Tren­nung

In wel­chem Um­fang El­tern­tei­le nach ei­ner Tren­nung ei­ner Er­werbs­tä­tig­keit nach­ge­hen, be­ein­flusst maß­geb­lich, in­wie­weit sie ih­ren Le­bens­un­ter­halt selbst be­strei­ten kön­nen. Doch es ge­hen noch an­de­re Vor­tei­le mit ei­ner Er­werbs­tä­tig­keit ein­her.

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Woh­nen
Kos­ten­ri­si­ken der rä­um­li­chen Tren­nung

Nach ei­ner Tren­nung wol­len die meis­ten El­tern auch mög­lichst schnell nicht mehr ge­mein­sam woh­nen. Es gibt ver­schie­de­ne Mög­lich­kei­ten, wie die Wohn­si­tua­ti­on nach ei­ner Tren­nung ge­stal­tet wer­den kann. Ih­nen ge­mein­sam ist, dass Kos­ten­ri­si­ken mit der rä­um­li­chen Tren­nung ein­her­ge­hen

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Ver­mö­gen
Ge­schlech­ter­un­ter­schie­de und Ent­wick­lung nach der Tren­nung

Ne­ben dem Ein­kom­men spielt auch das vor­han­de­ne Ver­mö­gen ei­ne Rol­le, wie sich der Le­bens­stan­dard nach ei­ner Tren­nung ge­stal­tet. Wie hoch es ist, un­ter­schei­det sich oft zwi­schen Män­nern und Frau­en. Durch ei­ne Tren­nung wird das Ver­mö­gen oft ne­ga­tiv be­ein­flusst.

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